Beschreibung
Schilddrüsenknoten mit neuen Methoden therapieren
Etwa bei jedem Zweiten über 60 werden ein oder mehrere Knoten in der Schilddrüse diagnostiziert, was viele im Hinblick auf eine Krebserkrankung beunruhigt. Bei den Betroffenen besteht oft der Wunsch, die Schilddrüse teilweise oder komplett entfernen zu lassen. Viele Schilddrüsenknoten können jedoch durch neue, nicht-chirurgische Behandlungen therapiert werden, was eine Operation überflüssig macht.
Die Schilddrüse
Die Schilddrüse ist ein winziges Organ, das im Körper eine große Rolle spielt. Sie bildet Hormone, die in zahlreiche Körperfunktionen eingreifen. So beeinflussen die Hormone zum Beispiel unsere Verdauung, unseren Schlaf, die Psyche, das Herz und den Fettstoffwechsel. Gerät dieses Organ aus dem Takt, kann sich dies auf viele Vorgänge im Organismus auswirken.
Schilddrüsenerkrankungen kommen ziemlich häufig vor, sie gelten sogar als Volkskrankheit. Neben einem Kropf sowie einer Über- oder Unterfunktion gehören Knoten in der Schilddrüse zu den typischen Problemen. „Schätzungen zufolge haben mindestens 30 Prozent der Deutschen Schilddrüsenknoten“, erläutert Professor Jochen Kußmann, Schilddrüsenspezialist am Endokrinen Zentrum der Schön Klinik Hamburg-Eilbek.
In diesem kleinen Organ entstehen die beiden wichtigen Hormone Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4), die von dort aus ins Blut gelangen. Zur Produktion dieser Hormone benötigt die Schilddrüse Eiweiß und Jod. Da der menschliche Körper kein eigenes Jod herstellt, muss er es in ausreichender Menge über die Nahrung zu sich nehmen. Bei Jodmangel kann sich die Schilddrüse vergrößern und einen Kropf bilden (lateinisch: Struma). Das ebenfalls hier gebildete Hormon Calcitonin spielt eine Rolle im Calcium-Stoffwechsel.
Von einer Über- oder Unterfunktion spricht man, wenn die Drüse zu viele bzw. zu wenige Hormone produziert. Das hat Auswirkungen auf die von der Schilddrüse gesteuerten Körperfunktionen. Die Symptome sind vielfältig: Eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) kann sich bspw. in Nervosität, Konzentrationsschwäche, Schlafstörungen oder vermehrtem Schwitzen äußern. Symptome der Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) können dagegen Kälteempfindlichkeit, Antriebslosigkeit oder depressive Verstimmungen sein.
Weitere Inhaltsübersicht:
- Diagnostik
- Weniger Angst vor Schilddrüsenknoten
- Ultraschallgesteuerte Thermoablation von Schilddrüsenknoten
- Laborwerte müssen im Zusammenhang betrachtet werden